Talisco

Talisco gehört zu den Menschen, die stets in Bewegung sein müssen. „Man könnte sagen, dass ich ein Vagabund bin“, erzählt der französische Sänger. „Was ich an den Leuten um mich herum beobachte: Wenn sie zu lange an einem Ort bleiben, sehen sie irgendwann nur noch das Schlechte und sind frustriert. Ich habe zwar ein Haus in Paris, aber ich reise sehr viel. Um kreativ zu sein, muss ich mich frei fühlen, und wenn ich reise, tue ich das. In den letzten zwei Jahren war ich eine Menge unterwegs. Auf mein neues Album hatte das einen großen Einfluss.“ „Capitol Vision“ heißt es, und könnte persönlicher kaum sein.

Doch der Reihe nach. Talisco, der bürgerlich Jérôme Amandi heißt, wurde in Bordeaux geboren. Schon im zarten Alter von elf Jahren begann er Musik zu machen. Mit 20 siegte die Vernunft: Um Geld zu verdienen, nahm er einen Job im Bereich Marketing an. Zehn Jahre lang ließ er die Musik links liegen – bis sein Onkel ihn ermutigte, seinen Traum zu leben. 2014 erschien schließlich Taliscos Debütalbum „Run“. Es bescherte ihm die Hit-Single „Your Wish“ und Touren durch ganz Europa und Amerika. Den Sound seines zweiten Albums hat das maßgeblich definiert. „Ich wollte den Live-Sound meiner Band einfangen“, erklärt er. „Die Songs sollten brachialer und rougher klingen. Mehr ‚Boom’.“ 

‚Mehr Boom’ trifft es tatsächlich ganz gut. Gitarren nehmen auf „Capitol Vision“ eine größere Rolle ein. Auch mit Samples hat Talisco vermehrt experimentiert – und seinen Elektro-Folk alles in allem noch größer inszeniert. Das Spektrum reicht von nachdenklichen Balladen über folkige Up-Beat-Nummern wie „Shadows“ bis zu dem absolut tanzbaren „Loose“. Wir freuen uns Jérôme und seine Band für vier Termine wieder in Deutschland begrüßen zu dürfen.